Warum Judo?

Ju = sanft, nachgebend

Do = Weg

 

Das heutige Judo ist ein Wettkampfsport, bei dem versucht wird einen Gegner mit Wurftechniken zu Boden zu bringen, um Ihn dort festzuhalten, zu hebeln oder zu würgen. Dazu gibt es verschiedenste Wurf-, Halte-, Hebel- und Würgetechniken und jedes Jahr werden neue Varianten erfunden oder wieder entdeckt.

 

Im sportliche Wettkampf werden für erfolgreiche Wurftechniken je nach Qualität der Technik Punkte vergeben, die am Ende des Kampfes über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ein Kampf kann vorzeitig durch eine hervorragende Wurftechnik oder eine erfolgreiche Halte-, Würge-, oder Hebeltechnik beendet werden.

 

Im Sportjudo gibt es keine Schlag- oder Tritttechniken wie z.B. im Karate. Auch sind Handgelenkhebel (wie im Aikido) oder Bein- bzw.- Fußhebel (wie im Ju-Jutsu) verboten. Diese Einschränkungen machen das Judo besonders geeignet für den Kinder- und Jugendsport. Der gesamte Körper wird hinsichtlich Koordination, Kraft, Schnelligkeit und Flexibilität trainiert und die Verletzungsgefahr ist sehr gering. Zudem kommen Übungskämpfe (Randori) in Stand und Boden dem Bewegungs- und "Rauf"-drang von Kindern sehr entgegen.

 

Auf der anderen Seite werden aber auch die Konzentrationsfähigkeit und das soziale Verhalten geschult. Judo kann nur erlernt werden, wenn die Anweisungen des Trainers beachtet und sorgsam mit dem Partner umgegangen wird.

 

Gerade im Kindertraining treten die positiven Effekte des Judo so in Erscheinung, wie sie vom Begründer des Judo (Jigoro Kano) beabsichtigt waren. Seine beiden Grundprinzipien des Judo Seriyoku-zen’yo: "möglichst effizienter Gebrauch von Körper und Geist" und Jita-Kyoei: "gemeinsam trainieren zu gegenseitigem Wohlergehen" können im Kinderjudo direkt umgesetzt werden. Zusammen mit einem Partner versucht man den Körper und den Geist so zu schulen, das Judotechniken in optimaler Form ausgeführt werden können. Ohne Konkurrenzdenken und ohne den Partner zu verletzen.

 

Im leistungsorientierten Wettkampfsport werden diese Prinzipien zwangsläufig vernachlässigt. Hier zählt nur der Sieg, notfalls auch auf Kosten der Gesundheit und der Technik, so dass eine einseitige und zu frühe Ausrichtung auf den Wettkampfsport im Kinder- und Jugendbereich abzulehnen ist. Auch im Seniorenbereich sollte nach einer aktiven Wettkampfzeit eine Umorientierung auf ein gesundheitsbewusstes und technikgeprägtes Judo erfolgen. Hier sind heute noch deutliche Defizite festzustellen.

In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger Kindern innere und äußere Werte zu vermitteln. Judo ist eine Sportart, wo sowohl Disziplin als auch die Ertüchtigung des Körpers im Vordergrund stehen, egal ob für große oder kleine Kinder, Dicke oder Dünne, Mädchen oder Burschen, und auch für Jugendliche.

 

Sie können Ihrem Kind dabei helfen, dass es beim Judo Freude und Erfolg findet. Judo ist ein Kampfsport nach wohlüberlegten, festen Regeln. Beim Judo können die Kinder balgen und Aggressionen harmlos abreagieren, ohne dass bei dieser Form einer sportlichen Betätigung jemand verletzt oder Schaden angerichtet wird.

 

Dem Kinderjudo werden von Ärzten und Pädagogen besondere Werte zuerkannt. Die Kinder erhalten eine vielseitige, motorische Ausbildung, ohne einseitig überfordert zu werden. Motorische Grundeigenschaften wie Gewandtheit, Schnelligkeit, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer werden verbessert. Die Kinder lernen in der Gruppe ein positives Sozialverhalten. Die Fairness steht im Vordergrund.

 

Judo macht Spaß!

 

Es gibt Erfolgserlebnisse, aber der Schüler lernt ebenso seine Grenzen kennen und mit Niederlagen "fertig zu werden". Auch durch Misserfolge, z.B. im Vergleich mit geübteren Judokämpfern, kann ein Lernfortschritt erzielt und Ehrgeiz geweckt werden.

Sollte Ihr Kind einmal einen Wettkampf verlieren, tadeln Sie es nicht. Seien Sie nicht ehrgeiziger als Ihr "Sprössling". Zeigen Sie Verständnis und geben sie Trost und neue Motivationen. Beim nächsten Mal geht es vielleicht besser. Auch "kleine Meister" fallen nicht vom Himmel.

 

Und wenn ihr denkt, Judo ist nur etwas für Große und Starke, dann müsst ihr wissen:

 

Judo ist für alle da!

 

Judo ist für große, kleine, dicke, dünne, schwache und starke Jungen und Mädchen, sowie für Jugendliche und Erwachsene.

Außerdem übt man Körper, Geist und Verstand auch Gewisse Situationen im Alltag besser zu bewältigen.

 

Miteinander diese Fähigkeiten zu erlangen Sollte das Ziel beim Training sein. Sich gegenseitig zu helfen, um bereits bestehende Fähigkeiten zu festigen oder sogar zu verbessern, ist ein muss für jeden Judoka - nur wer ein faires und hilfreiches Miteinander kennt, kann auch ein faires Gegeneinander ausüben.